Trikes: Der Traum vom Cruisen

5. Dezember 2022

Beitragsdatum

Christoph Warmuth

Autor

Trikes: Der Traum vom Cruisen

5. Dezember 2022

Beitragsdatum

Christoph Warmuth

Autor

Trike für Rollstuhlfahrer
Trike für Rollstuhlfahrer

Mobilität ist längst viel mehr als nur ein rein pragmatischer Zweck der Fortbewegung, also von A nach B zu kommen. Für viele Menschen ist sie Teil ihrer Freizeitzeitgestaltung oder sogar ein eigenes Hobby. Individuelle Mobilität ist oft auch ein Ausdruck von Freiheit und Unabhängigkeit, insbesondere wenn man den Fahrtwind auf der Haut spürt. Während viele andere sich diesen Traum mit einem Motorrad erfüllen, geht das bei Menschen mit Behinderung nicht oder nur sehr eingeschränkt. Für sie ist ein Trike eine gute Alternative.

Die Vorteile eines Trikes gegenüber einem Motorrad für mobilitätseingeschränkte Menschen liegen auf der Hand. Wie der Name schon andeutet, verfügt es über drei Räder und steht damit immer stabil, sodass das Problem des Gleichgewichthaltens nicht besteht. Zudem bedarf es für das Führen eines Trikes keines Motorradführerscheins. Dennoch ist auch ein Trike nicht für jeden Menschen mit Behinderung geeignet. Der Fahrer/die Fahrerin sollte über eine gute Oberkörperstabilität verfügen und die volle Kraft und Funktion in den oberen Extremitäten haben. Wie bei den meisten Autos für Rollstuhlfahrer auch muss das Trike mit einem Automatikgetriebe ausgerüstet sein.

Trike für Rollstuhlfahrer (Quelle: Warmuth Mobile GmbH)
Trike für Rollstuhlfahrer (Quelle: Warmuth Mobile GmbH)

Die Optik spielt eine große Rolle

Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann die individuelle Anpassung des Fahrzeugs an die Anforderungen des Nutzers beziehungsweise der Nutzerin erfolgen. In der Regel muss vor allem eine einfache Möglichkeit geschaffen werden, um den Rollstuhl verladen zu können. Außerdem sind die meisten Trikes ab Werk mit einer fußbetätigten Betriebsbremse ausgestattet, die zu einer handbetätigten Version umgebaut werden muss. Dafür ist fast immer ein zusätzlicher Bremskraftverstärker erforderlich, da mit dem Handhebel deutlich weniger Kraft als mit dem Fuß übertragen werden kann.

Da das Aussehen bei Trikes eine besonders große Rolle spielt, ist es wichtig, alle Umbauten möglichst unauffällig durchzuführen beziehungsweise der Optik des Fahrzeugs bestmöglich anzupassen. Beispielsweise kann man zusätzlich notwendige Aggregate in den Gepäckraum des Trikes verlegen und andere Anbauteile verchromen, die für den Umbau nötig sind (wie die Fußauflagen u. Ä.). Insgesamt gilt hier „weniger ist mehr“, um den Gesamteindruck des Fahrzeugs nicht abzuwerten – natürlich stets unter Beachtung der aktuellen Sicherheitsstandards.

Der Traum vom Cruisen unter freiem Himmel lässt sich also auch für Menschen mit Behinderung verwirklichen. Wichtig dabei ist, dass Sie sich am besten noch vor der Anschaffung des Fahrzeugs von einem Mitarbeiter eines Mitgliedsbetriebs des VFMP beraten lassen. Das ist unverbindlich und kostenlos, erspart Ihnen aber böse Überraschungen und stellt sicher, dass Sie ein perfekt individuell für Sie umgebautes Fahrzeug erhalten. Vielleicht können Sie sich dann sogar eines Tages den ganz großen Traum aller Biker erfüllen: die Route 66.

Wir freuen uns, wenn Sie diesen Artikel teilen: